Projekt Bella Vista, Paraguay
Der Süden von Paraguay ist nur schwach besiedelt und hat nur eine geringe industrielle Infrastruktur. Die Landbevölkerung lebt Großteils in ärmlichen Verhältnissen. In dieser strukturschwachen Region, lebt eine große Anzahl von Menschen von den Pflanzenprodukten, die sie auf gemieteten Landflächen kultivieren. Von diesen werden Pflanzen in Nischenbereichen gezüchtet, wie beispielsweise Maniok. Die Wurzeln werden zur Herstellung von Stärke geerntet und zu einer örtlichen Stärkefabrik transportiert. Aus den Wurzeln wird die Stärke ausgewaschen, die ca. 40% des Masseanteils der Wurzeln ausmacht. Der nach der Stärkeextraktion anfallende Reststoff wird nicht kommerziell genutzt. Aufgrund der nur geringen Wertschöpfung, die sich aus der Stärkeextraktion aus den Maniokwurzeln erzielen lässt, ist die Aufzucht und Ernte von Maniokwurzeln kaum rentabel.
Die Möglichkeiten einer vollständigen stofflichen Nutzung der Maniokwurzeln, die durch eine Anwendung der Aufschlussverfahren erreicht werden können, wurden lokalen Regierungsvertretern vorgestellt. Ein vor-ort durchgeführter Demonstrationsversuch war erfolgreich, sodass zusammen mit der lokalen Stärkefabrik ein Modellprojekt durchgeführt werden soll.
Mit den Projektmitteln wird eine Anlage konzeptioniert, die in unmittelbarer Nähe zur Stärkefabrik lokalisiert sein wird. Es konnte gezeigt werden, dass sich für den Menschen nutzbare Ballaststoffe, die praktisch ohne kalorischen Wert sind, aus dem pflanzlichen Reststoff der Stärkefabrik herstellen lassen.
Durch die Steigerung der Wertschöpfung soll es möglich werden, dass die Kleinanbauern einen mindestens 20% höheren Ertrag aus den gelieferten Wurzeln erhalten als bisher.