Auf der Erde besteht eine große Vielfalt von Pflanzen, die die Grundnahrungsmittel für Menschen und Tiere bereitstellen. Ein Großteil der für den menschlichen Verzehr geeigneten Pflanzenprodukte wird durch traditionelle oder industrielle Techniken für den menschlichen Konsum zubereitet. Bei der Aufbereitung oder Zubereitung der Mehrzahl dieser Pflanzenprodukte entstehen oder verbleiben Reste, die bisher nicht dem menschlichem Konsum zugeführt werden. Derartige pflanzliche Reststoffe umfassen beispielsweise Schalen, Hüllen, Strunk oder Kerne.
Wir haben Methoden und Verfahren entwickelt, mit denen pflanzliche Reststoffe so aufgeschlossen werden können, dass alle hierin enthaltenen Inhaltsstoffe dem menschlichen Konsum verfügbar gemacht werden können. Da die Verfahren technisch leicht umsetzbar und universell anwendbar sind, ist es möglich lokal anfallende pflanzliche Reststoffe dezentral ökonomisch und ohne eine ökologische Belastung aufzuschließen. Dabei werden für den Menschen wichtige Nahrungsmittel verfügbar und es wird hierdurch möglich, die Nachhaltigkeit, die uns die Natur bereitstellt, vollständig auszunutzen.
Bei der industriellen Produktion von Nahrungsmitteln wird häufig nur ein Nährstoffanteil, der in einem Pflanzenprodukt enthalten ist, aus diesem gewonnen/extrahiert, um diesen für den menschlichen Konsum zu gewinnen. Die verbleibenden Reste wurden bisher größtenteils nicht für den menschlichen Verzehr aufbereitet, da sie durch trocken-technische Aufbereitungsverfahren nicht in eine reine und/oder sensorisch neutrale Form gebracht werden konnten, die für den menschlichen Konsum geeignet ist. Derartige Reststoffe sind beispielsweise Pressrückstände, die bei der Gewinnung von Pflanzenölen anfallen oder Rückstände, die nach der Gewinnung von Fruchtsäften oder nach der Entfernung von Stärke anfallen.
Viele Pflanzenprodukte werden überhaupt nicht dem menschlichen Konsum zugeleitet. Beispielsweise vergrößert sich mit steigendem Qualitätsanspruch an pflanzliche Nahrungsmittel der Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln, die zwar bereitgestellt, aber nicht dem menschlichen Konsum zugeführt werden, weil sie den Qualitätsstandards nicht entsprechen oder die festgelegte Dauer der Haltbarkeit überschritten ist.
Derartige pflanzliche Reststoffe enthalten in variablen Anteilen Proteine und Ballaststoffe, die wichtige Nahrungsmittel bzw. Nahrungsbestandteile für den Menschen sind.
Bisher existierte kein Verfahren, mit dem Proteine und Ballaststoffe aus derartigen Reststoffen separiert und in reiner Form erhalten werden kann.
Es können jetzt Verfahren und Techniken bereitgestellt werden, mit denen es möglich ist, einen Auf-/und Abtrennung der in pflanzlichen Reststoffen enthaltenen Nährmittel (Proteine und Ballaststoffe) vorzunehmen, die anschließend unmittelbar in einer zum Verzehr geeigneten Form vorliegen. Diese Verfahren sind auch dann praktikabel und wirtschaftlich, wenn Kleinstmengen sowie wechselnde pflanzliche Reststoffe aufgeschlossen und somit für den Menschen nutzbar gemacht werden. Sie lassen sich sogar in privaten Haushalten ohne technischen Aufwand umsetzen.
In vielen Regionen der Erde stellt die Natur zwar ein ausreichendes Angebot an für den menschlichen Konsum geeigneten Nahrungsmitteln bereit, aber dennoch besteht eine Knappheit an Nahrungsmitteln oder der wirtschaftliche Ertrag aus vorhandenen Pflanzenprodukten ist nicht rentabel.
Mit den Verfahren und Techniken zum Aufschluss von pflanzlichen Reststoffen lassen sich die Inhaltstoffe aus den Pflanzenprodukten, an dem Ort ihrer Herkunft gewinnbar machen.
Somit können derartige Verfahren und Techniken eingesetzt werden, um die Versorgungsituation beispielsweise in Entwicklungsländer zu verbessern. Aber auch die wirtschaftliche und soziale Situation von Menschen in wirtschaftsschwachen Regionen kann verbessert werden.
Insbesondere kann mit den Verfahren und Techniken der Anteil an von der Natur bereitgestellten Nahrungsmitteln, die nicht der menschlichen Ernährung zugeführt werden, deutlich reduziert werden.